Brioche – ein kleines Stück Frankreich

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Zu einigen der schönsten Geruchs- und Geschmacks-Erinnerungen meiner Kindheit und Jugend gehört Gebäck aus Frankreich. Ich denke da an so köstliche Dinge, wie frische, warme Croissants aus einer Mini-Bäckerei an der Loire, frisches, duftendes Baguette aus der Bäckerei in Saint-Rémy-de-Provence, Maistörtchen von der Île d’Oléron oder die Mandel-Croissants aus einem kleinen Dorf am Forêt de Brocéliande, für die ich tatsächliche morgens früh einmal um den halben Wald gefahren bin, damit wir sie als Reiseproviant dabei hatten. Und natürlich Brioche. Dieser Duft nach warmer Butter, der dieses Gebäck umgibt, der ist einfach wunderbar. Später, als es das alles dann auch in Deutschland zu kaufen gab, musste ich ja doch leider feststellen, dass die französischen Bäcker irgendetwas anders machen. Inzwischen haben wir einige Dinge gefunden (z. B. das Mehl ist ganz anders), aber es ist ja mit vielen Dingen, die man im Urlaub genießt – dort, wo man den Urlaub macht, schmecken sie einfach besser. Alleine wegen des Urlaubs.

Ab und zu starte ich dann doch mal wieder einen Versuch und so gab es zu Ostern frische Brioche. Vom Prinzip her, ist der Briocheteig ein „normaler“ Hefeteig. Dazu kommen dann allerdings etwas mehr Butter als sonst und Eier. Wenn die Brioche schön zart und fluffig sein sollen, dann sollte der Vorteig am Abend vorher angesetzt werden. Der kann dann im Laufe der Nacht fröhlich vor sich hin arbeiten. Dann dauert die noch notwendige restliche Arbeit nicht so lange und es gibt morgens zum Frühstück warme Brioche.

Am nächsten Morgen dann den Hauptteig anrühren und den Vorteig dazu geben. Das muss dann noch ein bisschen gehen, bevor man es in Förmchen gibt.

Apropos Förmchen. Echte Brioche-Förmchen hat man hier in Deutschland ja nicht immer griffbereit, also habe ich es in einer Muffinform probiert und das hat auch wunderbar geklappt. Die Form gut einfetten und eine Kugel Hefeteig hineinsetzen. In die Mitte ein Loch mit einem bemehlten Holzlöffel machen und noch eine kleinere Kugel darauf setzen. Diese wird dann nach dem letzten Gehen mit Eigelb bestrichen und dann kommen die Kleinen in den Ofen.

Brioche

Brioche

Nach dem Backen etwas abkühlen lassen …

Brioche

Brioche

… aber eigentlich kann man sie auch sofort essen.

Brioche

Brioche

In dem unwahrscheinlichen Fall, dass mal welche übrig bleiben sollten, in Scheiben geschnitten und getoastet schmecken sie auch toll. Da kommt dann die Butter noch mal so richtig durch.

Französische Brioche
ca. 12 Stück
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Für den Vorteig
  1. 125 g Mehl
  2. 150 ml Milch
  3. 1 EL Zucker
  4. 15 g Hefe
Für den Hauptteig
  1. 250 g Mehl
  2. 3 Eier Größe M
  3. 50 g Zucker
  4. Prise Salz
  5. 150 g weiche Butter
Zum Bestreichen
  1. 1 Eigelb
  2. 1 EL Milch
Instructions
  1. Die Hefe für den Vorteig in der etwas angewärmten Milch mit etwas Zucker auflösen. Alles zusammen mit dem Mehl verkneten. In eine Schüssel legen und gut abdecken. Ca. 20-30 min an einen warmen Platz stellen.
  2. In der Zwischenzeit aus den restlichen Zutaten (ohne die Butter) einen Teig kneten und dann langsam die Butter stückchenweise dazugeben. Alles richtig gut verkneten. Zum Schluss den gegangenen Vorteig dazugeben und nochmals gut verkneten.
  3. Alles wieder in eine große Schüssel geben und gut abdecken und dann über Nacht in den Kühlschrank stellen.
  4. An nächsten Morgen den Teig in die Wärme holen und etwas anwärmen lassen. Dann gut durchkneten und in Kugeln in die gefetteten Muffinförmchen geben.
  5. Mit einem bemehlten Holzlöffel ein Loch in die Mitte stechen und eine kleinere Kugel darauf geben.
  6. Das ganze Bleck abdecken und noch mal ca. 20 min gehen lassen.
  7. Die kleinen Kugeln mit Eigelb-Milch bestreichen und bei 180 Grad (ohne Umluft) ca. 25 min backen.
Köstliche Welt https://koestlichewelt.de/
7. April 2016