Spaghettikürbis aus dem Backofen – der YPS Knaller aus dem Jahr 1981

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Als ich kürzlich bei EDEKA in einer Kiste mit verschiedenen Kürbissorten einen Spaghettikürbis entdeckte, ging bei mir sofort das Herz auf. Als Kind fand ich Spaghettikürbisse ganz toll. Dies lag unterem auch daran, dass ich sie mit dem YPS Tropen-Gewächshaus selber gezogen habe. In der YPS-Extra Ausgabe 7 im Jahre 1981 gab es ein Gewächshaus, in dem man Mimosen, eckige Tomaten, Ponderosa Pinien und Spaghettikürbisse züchten konnte. Aus den Poderosa-Pinien wurde gar nichts, die Mimosen klappten nur unter heftigster Gewalteinwirkung ihre Blätter ein (langweilig 🙂 ) und die Tomaten waren auch nicht richtig eckig (enttäuschend), aber der Spaghettikürbis war klasse.

Seinen Namen verdankt er seinem Fruchtfleisch, das zerfasert nämlich in „Spaghettis“, sobald man den Kürbis gebacken oder gekocht hat. Er schmeckt leicht süßlich und mit ein bisschen Butter, Salz und Pfeffer lässt sich im Handumdrehen ein tolles Gericht für den Herbst zaubern.

Zu erkennen ist er an seiner oval-runden, länglichen Form und an seiner satten gelben Schale, die an eine Honigmelone erinnert (im YPS Heft wurde er auch Spaghetti-Melone genannt). Richtig große Kürbisse schaffen es auf bis zu 3 Kilogramm Gewicht.

Ursprünglich stammt der Spaghettikürbis aus Asien. Ein Samenhändler aus Japan entdeckte ihn in China und begann 1930 mit der Zucht. In den 1970er Jahren gelang dem Kürbis der Sprung in die USA und 1981 mit dem YPS Extra Heft Nr.7 auch nach Deutschland. Heute ist er in Deutschland noch recht selten erhältlich, solltet Ihr ihn aber einmal entdecken, gebt ihm unbedingt eine Chance! Er schmeckt richtig gut – und ist extrem vielseitig.

Der Spaghetti-Kürbis lässt sich auch gut nachzüchten. Aus unserer ersten Charge der YPS Kürbisse haben wir die Samen gesammelt und über mehrere Generationen neue Pflanzen aufgezogen. Eine Pflanze trägt 4 bis 8 Kürbisse und die Reifezeit beträgt ca. 100 Tage.

Der Spaghettikürbis wird üblicherweise als Ganzes 40 Minuten gekocht (die Schale vorher mehrfach einstechen). Er kann jedoch auch halbiert und ca. 30 Minuten gedämpft werden. Das Kerngehäuse muss vor dem Verzehr entfernt werden.

Spaghettikürbis

Der Kürbis ist vielseitig. Man kann ihn einfach mit Butter und Salz essen, mit Bolognese-Sauce, Gulasch oder wie in diesem Rezept mit Speck, Pinienkernen und Creme Fraiche.

In diesem Rezept halbiert man den Kürbis quer und kratzt dann das Kerngehäuse aus. Beide Hälften gart man, je nach Größe des Kürbis, für 30-40 Minuten im Backofen bei 180 Grad. Ist der Kürbis gegart, löst man das Fruchtfleisch von den Seiten vorsichtig mit einer Gabel.

Spätestens jetzt wisst Ihr auch, warum er Spaghetti Kürbis heißt. Ein paar mal kratzen und Ihr habt eine Kürbisschüssel, gefüllt mit spaghettiähnlichem Kürbisfleisch, wie Ihr sie so noch nie gegessen habt.

Gewürzt wird alles mit Butter, Parmesan, Salz und Pfeffer. Als Topping werden angebratener Speck mit Zwiebeln, Creme Fraiche und Frühlingszwiebeln darüber gegeben.

Am besten ist man den Kürbis direkt aus seiner Schale. Probiert es aus, es schmeckt herrlich.

Spaghettikürbis aus dem Ofen
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Ingredients
  1. 1 Spaghettikürbis
  2. 1 Zwiebel
  3. 1 Frühlingszwiebel
  4. 2 EL Butter
  5. 40 Gramm Parmesan
  6. 100 Gramm Frühstücksspeck
  7. 50 Gramm Pinienkerne
  8. 2 EL Creme Fraiche
  9. Salz & Pfeffer
Instructions
  1. Den Kürbis halbieren und die Kerne aus dem Inneren entfernen.
  2. An beiden Enden des Kürbis ein Stück abschneiden, so dass er stehen kann
  3. Im Backofen 30-40 Minuten bei 180 C garen lassen.
  4. Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett anrösten und herausnehmen.
  5. Zwiebel fein würfeln und mit Frühstücksspeckstreifen in einer Pfanne mit etwas Olivenöl anbraten.
  6. Kürbis aus dem Ofen nehmen und vorsichtig mit einer Gabel das Fruchtfleisch auflockern.
  7. Butter, Parmesan hineingeben und mit Pfeffer und Salz unterrühren.
  8. Zwiebel-Speck-Mischung unterheben. Einen Klecks Creme Frâiche als Topping auf den Kürbis geben und mit den kleingeschnittenen Frühlingszwiebeln und Pinienkernen bestreuen.
Köstliche Welt https://koestlichewelt.de/
26. Oktober 2017