Black Rhino Game Reserve – die kleine Perle des Pilanesberg National Park (Südliches Afrika Teil 5)

Direkt zum Rezept

Nach den tollen Erlebnissen in Madikwe Game Reserve sausten wir die Hoppelstecke zurück Richtung Sun City und bogen kurz vorher ab gen Norden, um in den privaten Teil des Pilanesberg Nationalparks, dem Black Rhino Game Reserve, zu gelangen. Wir wollten unbedingt rechtzeitig vor dem Afternoon Drive dort sein. Erstaunlicherweise funktionierte es zeitlich trotz Holperstrecke so gut, dass wir schon zum Mittagessen dort waren und unsere letzte Herberge vor der Rückreise beziehen konnten. Gewohnt haben wir in der Morokolo Game Logde – einer sehr kleinen Lodge, in der es nur 4 Bungalows gibt. Uns reichte das vollkommen, denn die Lodge war zwar klein, aber fein!

Um in das Game Reserve zu gelangen, mussten wir durch ein Tor mit einer Mehrfach-Sicherung. Hier wurde nicht nur unsere Buchung in der Lodge, sondern auch das Auto geprüft, bevor wir weiterfahren durften und unsere Ankunft in der – ebenfalls gesicherten – Lodge wurde ebenfalls überwacht. Zuerst haben wir uns nicht viel dabei gedacht; später jedoch, als wir auf einem der Fahrten einer Patrouille der Anti-Poaching-Einheit (also eine paramilitärische Einheit gegen Wilderer) begegneten, wurde das Thema des Wilderns (Poaching) und Abschlachten von Rhinos nur für deren Horn, greifbarer. In 2017 wurden ca. 1200 Rhinos in Südafrika von Wilderern getötet. Wenn man weiß, dass es fast 2,5 Jahre dauert, bis ein Rhino „erwachsen“ ist und selber Nachwuchs hervorbringen kann, dann kann man sich auch vorstellen, dass wir das Aussterben dieser Tiere noch erleben werden, wenn diese Tötungen nicht eingedämmt werden.

Die Morokolo Logde im Black Rhino Game Reserve – die kleine Perle des Pilanesberg National Park

In der Lodge wurden wir sehr herzlich von Jacqui mit einem Gläschen Sekt empfangen und zum Bungalow gebracht und bekamen dann erst einmal die ganze Anlage gezeigt und erklärt.

Zum Afternoon Drive ging es dann zusammen mit einem amerikanischen Paar (LeighAnn & Jeff) und dem weltallerbesten Guide Riann (Jacquis Mann übrigens). Es war eine lustige und fröhliche Runde auf dem Jeep, der an diesem Nachmittag uns „nur“ im Black Rhino Game-Bereich herumfuhr. Wir sahen keine extrem spektakulären Sachen, aber wir lernten so viel, wie auf keiner Fahrt bevor –  wir lernten was von Termiten und einen einzigartigen Pilz, der mit den Termiten „in einer Gemeinschaft lebt“ – , Chirurgen, die diese Symbiose für Transplantationen erforschen wollen, bis hin zur Rhino-Toilette und die völlig unterschiedlichen Spezies – Black Rhino und White Rhino (letzteres sahen wir dann auch noch in der Abenddämmerung).

Sunset Stop im Black Rhino Game Reserve – die kleine Perle des Pilanesberg National Park

Dem folgte ein traumhafter Sonnenuntergang mit Wein und selbstgemachtem – naja, so etwas ähnlichem, wie Beef Jerky – nur auf südafrikanisch halt. Selbstgemacht von Riann. Am liebsten hätte ich die Dose leergefuttert, so lecker war es. Da aber noch das Abendessen auf uns wartete (und wir uns nach dem Snack auf ein tolles Essen freuten) hielt ich mich zurück.

Das Abendessen war großartig. Ein kleines und sehr leckeres Buffet für uns und zur Feier des Tages öffnete Riann eine Flasche seines besten Weins. So etwas habe ich noch nie getrunken. Der Wein hatte ein herrliches Kaffee-Aroma, was einem minutenlang noch erhalten blieb.

Die Nacht war – dank des lustigen und damit langen Abends – recht kurz. 5 Uhr ist echt früh und der Morgen war gemein kalt – irgendetwas unter 10 Grad *bibber*. Wir hatten sowieso schon wieder mehrere Schichten übereinander an, aber Riann hatte in seinem Jeep noch etwas wunderbares für uns – ein winddichtes Cape mit Kapuze und Fleece-Innenfutter. Damit ließ es sich wirklich bis Pilanesberg „Zentrum“ aushalten.

Das weltallerbeste gefütterte Cape aller Zeiten

Noch auf der Fahrt hinein in den Nationalpark ließ uns eine Rhino-Mama mit ihrem sehr kleinen Baby wie Honigkuchen strahlen. Auch, wenn wir die beiden nur Sekunden sehen konnten – es war sooooo niedlich. Hier findet Ihr ein Video zu dem Kleinen.

Auf der Weiterfahrt sahen wir Zebras, Pilani (einen der großen Elefantenbullen, der mitten auf der Straße stand), seinen Elefantenkollegen im Wasser (hier gibt es ein Video zu den beiden)  Impalas, mehrere Warthog und einige bunte Vögel. Riann ist übrigens auch der Einzige, der richtig guten Kaffee kocht auf dem Drive – guten Kaffee frisch aus der French Press – ein Träumchen. Was ein Luxus *danke Riann* !!

Coffee-Break und frischen Kaffee aus der French Press

Auf dem Rückweg dann die Überraschung – noch ein White Rhino mit Kind. Mitten auf dem Weg. Kurz danach fanden wir eine sehr helle Giraffe. Fast weiß und im Hintergrund eine große Herde Büffel, die an einem Berghang entlang liefen in Richtung auf das Black Rhino Game Reserve. Die werden wir wohl heute Abend noch mal sehen. Hier im Video könnt Ihr Euch einen Eindruck machen, wie groß die Herde war.

Frühstück gab es dann in der beachbarten Black Rhino Lodge, wo wir uns erst mal etwas aufwärmen mussten. War etwas kühl an diesem Tag. Nach dem Frühstück machten wir das Übliche – Datensicherung, schlafen, Bilder anschauen, Tagebuch schreiben und schon war die Zeit rum und es gab Tea Time inkl. Scones. Sehr, sehr lecker. Direkt in der Nähe der Lodge fanden wir 2 Geparden (Cheetah) und schwups sausten von den umliegenden Lodges die Jeeps heran. Alle gleichzeitig. Das war genau das, was wir vermeiden wollten – Riann auch. Wir waren alle nicht begeistert, dass die anderen nicht etwas mehr Abstand hielten zu den Tieren und langsam nacheinander erst heranfuhren. Nur mit dem Kollegen aus der Black Rhino Lodge hatten wir Spaß. Er hatte sich in einem Souvenirshop im Krüger Nt. Park einen Block mit frechen Sprüchen (eigentlich Antworten auf Touristenfragen) mitgenommen, die er jetzt hochhielt. Wir lachten, bis uns der Bauch wehtat.

It´s Cheetah

Die Büffelherde fanden wir dann auch wieder. Das waren ganz schön viele.

Afrikanischer Büffel – Pilanesberg Nt. Park / African Buffalo – Pilanesberg Nt. Park

Die anderen Autos waren uns auf den Fersen und so bogen wir ab ins Dickicht – das war eine gute Idee, denn dort fanden wir erst die Gepardenbrüder wieder – alleine ohne die restlichen Verfolger.

It´s Cheetah! Gepardenmännchen im Pilanesberg Nt. Park / Male Cheetah – Pilanesberg Nt. Park

Zum Abendessen waren wir dann 5, denn Katie aus Washington war angekommen. Riann hatte uns ab Abend vorher einen Vorschlag gemacht – er wollte mit uns nicht 2 Game Drives machen, sondern ein bisschen später los und dafür länger. Katie fand die Idee genau so gut, wie wir, also machten wir es. Bedeutete: 30 min länger schlafen *yeah* und dann ging es wieder hinaus in die Kälte – dick eingemummelt und wie immer gespannt, was der Tag so bringen würde.

Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten – es würde der Tag der massenhaften Tiersichtungen werden. Wir sahen insgesamt weit über 50 Elefanten, 26 Giraffen, Rhinos, Löwen, Geparden, Nilpferde, viele und bunte Vögel, Zebras, Antilopen, Gnus und so weiter … LeighAnn und ich brauchten am Abend fast 30 Minuten, um alle Tiere in unsere Tagebücher zu schreiben.

Das erste Highlight der Tour waren ca. 16 Giraffen, die sich jeweils rechts und links neben unserem Auto tummelten. Wir beobachteten die Riesen eine ganze Weile beim Fressen und herumstromern.

Beim Weiterfahren standen dann auf einmal 2 große Rhinos mitten auf dem Weg – genauer – sie liefen ganz gemütlich auf dem Weg lang. Ist ja auch einfacher, als sich durch das Dickicht zu schieben. Vorbeifahren war nicht und ab und zu drehten sie sich um und schauten, wer da langsam hinter ihnen her fuhr.

Breitmaulnashorn – Pilanes Nt. Park / White Rhino – Pilanesberg Nt. Park

Vor der Mittagspause sahen wir noch einige Nilpferde, die mehr oder minder entspannt durch die Gegend liefen. Die Großen waren an diesem Tag etwas auf Krawall gebürstet, denn sie jagten die Kleinen.

Nilpferd – Pilanes Nt. Park / Hippo – Pilanes Nt. Park

Mittagessen gab es dann im Zentrum des National Parks und wir waren vom Essen wirklich überrascht. So gut hatten wir uns das nicht vorgestellt. Der Strauss-Burger war auf den Punkt gebraten und sehr sehr lecker!

Strauss-Burger – Pilanes Nt. Park / Ostrich Burger – Pilanes Nt. Park

Nach dem Mittagessen fuhren wir weiter und beobachteten eine Elefantenherde, die zügig Richtung See lief. Hier waren schon einige andere Tiere versammelt, die sich aber überhaupt nicht stören ließen von den herannahenden Riesen.

Wasserstelle – Pilanes Nt. Park / Lake – Pilanes Nt. Park

Um in einen abgelegeneren Teil des Parks zu gelangen, fuhren wir den Berg hoch. Auf dem Weg dorthin sahen wir viele andere Tiere. So standen wir auf einmal mitten in einer Zebraherde, die uns auch irgendwie völlig unbeachtet ließ.

Auf dem Weg zu einem Hochplateau fanden wir eine weitere Elefantenherde – diesmal mit einem sehr kleinen Mini-Elefanten.

Begeistert von dem Kleinen machten wir eine Kaffeepause, die dann doch sehr schnell unterbrochen wurde …

Kaffeepause / Coffeebreak / Pilanes Nt. Park

Eines der Highlights dieser ganzen Reise war dieser große männliche Elefant, der im Schlamm herummatschte. Der kürzte zwar unsere Kaffeepause mächtig ab, aber das Schauspiel war es definitiv wert. Man konnte ihm den Spaß im Matsch wirklich ansehen und wir konnten uns überhaupt nicht losreißen. Den ganzen Spaß könnt Ihr Euch hier in einem Video anschauen.

Glücklicher und matschiger Elefant – Pilanesberg Nt. Park / happy and muddy elefant – Pilanesberg Nt. Park

Es war großartig, ihm zuzuschauen, wie er sich seinen Matschpool baute und sich dann selig dort hineinlegte und planschte, wie ein kleines Kind. Herrlich!

Oben angekommen auf dem Plateau bot sich uns ein toller Blick auf eine wunderbare Landschaft. Afrika ist sooo schön!

Pilanes Nt. Park

Auf dem Weg nach Hause fanden wir dann noch ein weiteres Rhino, um dessen Schnute 2 Vögel herumhopsten, die sich überhaupt nicht von dem großen grauen Riesen irritieren ließen.

Nashorn und Vogel – Pilanesberg Nt. Park / Rhino with Bird – Pilanesberg Nt. Park

Als wir nach 11 Stunden Game Drive wieder in der Lodge ankamen, waren wir alle völlig geplättet und müde, aber so was von glücklich 🙂 Deshalb gab es auch ziemlich schnell einen Sundowner – Gin Tonic in rosa – sehr lecker und zudem aus Kapstadt und dann saßen wir entspannt um das Feuer und schwelgten in den Erinnerungen und Bildern des Tages.

Nach dem leckeren Abendessen ging es müde ins Bett. Am nächsten Morgen wartete zudem eine Herausforderung auf uns – diesmal fuhren wir nicht durch den Busch, sondern gingen zu Fuß. Bushwalk mit Riann. Bevor wir zu Fuß los durften, fanden wir auf dem Weg zu unserem Ausgangspunkt noch 2 große männliche Löwen, die einen der Büffel gerissen hatten. Auch die Löwen haben also diese riesige Herde gefunden, nicht nur wir…

Und dann ging es los – zu Fuß durch den Busch. Ganz leise und auf jeden Schritt bedacht, schlichen wir mit Katie hinter Riann her. Der trug zwar ein Gewehr, aber trotzdem waren wir angespannt, wie ein Flitzebogen.

Riann – bester Guide der Welt! – Pilanesberg Nt. Park / Riann – best guide of the World! – Pilanesberg Nt. Park

Am Vortag waren der kleinen Gruppe an dieser Stelle 6 Rhinos begegnet. Und wir … wir sahen „nur“ Fußspuren. Riann vermutete, dass das noch die Auswirkungen der beiden männlichen Löwen waren, die wir zuvor gesehen hatten, die am Vortag der großen Büffelherde hinterhergelaufen waren. Aber… aufregend war der Bushwalk trotzdem und wirklich eine Erfahrung.

Nach dem Bushwalk / after the bushwalk – Pilanesberg Nt. Park

Leider war das dann auch unser letzter Ausflug, denn für uns hieß es anschließend: Koffer packen, duschen und ab zum Flughafen nach Johannesburg.

Ende einer tollen Reise / the End of a wonderful Holiday!

An dieser Stelle ein unglaublich dickes Dankeschön an das ganze Team der Morokolo Lodge.

A huge *Thank you very much* to the Team of the Morokolo Lodge – it was a great pleasure to stay at this woderful place.

And also a big big *Thank you* to Riann – we learned so much from you! Every day, every drive with you was perfect!


Und hier noch die Links zu den anderen Artikeln unserer Reise: 

Südafrika – Safari für Einsteiger im Entabeni Game Reserve (Südliches Afrika Teil 1)

Das Northern Tuli Game Reserve in Botswana – Tiere und Natur ohne Zaun (Südliches Afrika Teil 2)

Das Tlopi Tented Camp – Schlafen in der Wildnis im Marakele National Park (Südliches Afrika Teil 3)

Das Thakadu River Camp im Madikwe Game Reserve – Tiere, Tiere, Tiere … (Südliches Afrika Teil 4)

 

Inzwischen haben wir auch kleine Videos aus den unterschiedlichen Stationen zusammengestellt:

Video zu Entabeni

Video zu Tuli

Video zu Marakele

Video zu Madikwe

Video zu Pilanesberg


Und wer den Rhinos helfen möchte – hier gibt`s mehr Informationen zu dem Thema

10. Februar 2018