Einfaches ist oft das Beste – heute: Vanilleeis

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Vanille – die Königin der Gewürze. Wem wird allein bei dem Gedanken an Vanille nicht warm ums Herz. Da bekommt man doch Erinnerungen an die Kindheit, Kaminfeuer, Gemütlichkeit, Wohlbefinden etc..  Hach ja, und wir haben ziemlich viele dieser tollen Schote im Frühjahr aus Bali mitgebracht. Da die nicht schlecht werden sollen, machen wir regelmäßig wunderbare Speisen damit.

Nachdem ich ja letztens schon die ersten Erfahrungen mit der Eismaschine meiner Freundin Katja hatte, wollte ich dann och mal ausprobieren, wie selbstgemachtes Vanille-Eis schmeckt. Das Ergebnis … göttlich… und außer Vanille, Sahne, Milch Eier und Zucker war da nur noch viiiiel Liebe und Zeit drin.

Ist Euch schon mal aufgefallen, wie Menschen auf Vanille reagieren? Also echte Vanille, nicht das chemische Zeug in Backaromafläschchen. Vanille löst Erinnerungen aus, die wirklich etwas mit der Kindheit zu tun haben. Vanille ähnelt nämlich dem Geruch und dem Geschmack der Muttermilch. Gamma-Undecalacton – ein Pheromon und Stoff, der auch im Narzissenöl vorkommt und auch im Achselschweiß von Frauen nachgewiesen wurde. Vanille also gehört zur „menschlichen Familie“. Kinder, die gestillt wurden, lernen diesen Geschmack schon sehr früh kennen und verbinden ihr Leben lang damit Geborgenheit und Wärme.

Und weil Vanille so auf unser Gefühlszentrum einwirkt (es beschleunigt nämlich die Serotoninproduktion), ist auch schnell klar, dass es an allen Ecken und Enden zu genau diesem Zweck eingesetzt wird: Aromatherapie und Parfums und das nicht zu knapp.

Das Beste und der aromatischste Teil an einer Vanille, ist die Schote, nicht der Inhalt. Wir stecken unsere Schoten, die wir ausgekratzt haben, in ein großes Glas mit Zucker und so gibt’s immer bei uns einen wunderbaren und immer frischen, aromatischen Vanillezucker. Man kann sie auch in eine Gewürzmühle packen und mahlen – so wie Pfeffer. Ist wunderbar für Smoothies und Quark oder Joghurt.

Aber kommen wir mal wieder zum Eis zurück – mal eben schnell ein gutes cremiges Vanille-Eis machen – vergesst es. Das war das Wichtigste, was ich am letzten Wochenende gelernt habe. Für gutes Vanille-Eis braucht man Zeit. Das beginnt schon damit, dass man gelösten Zucker kochen muss, denn die Zuckerkristalle sollen ja nicht beim Frieren wieder auskristallisieren. Gelöster Zucker ist nichts anderes, als 2 Teil Zucker, 1 Teil Wasser, ein bisschen Zitronensäure und etwas Natron. Kann man auch wunderbar im Kühlschrank aufbewahren und für Cocktails oder Süßspeisen verwenden.

Das war leider nicht das Einzige, was richtig Zeit brauchte, denn ich habe schon donnerstags eine Sahne-Milch-gelöster Zucker-Vanille-Mischung gekocht, die dann erst mal für 2 Tage in den Kühlschrank kam. Danach war diese Mischung so fürchterlich lecker, dass wir sie am liebsten so getrunken hätten. Das konnte ich nur unter Einsatz von Ersatz-Süßigkeiten verhindern und so gab es für Ralf dann eine Packung Mon Cherie statt der Vanillesahne.

Sahne-Vanille-Milch

Sahne-Vanille-Milch

Auch die Eismasse, also Eier und Rohzucker mussten dann erwärmt werden, mit der Vanille-Sahne zusammen ca. 15 min aufgeschlagen werden. Naja, es können auch 20 geworden sein. Wichtig dabei ist, dass die Temperatur nicht über 80 Grad steigt, da sonst das Eigelb fest wird.

SG108446 bearbeitet

Aufgeschlagene Eis-Masse

Nach gefühlten 3 Stunden des Rührens, kam alles wieder für einen Tag in den Kühlschrank und dämmerte dort der Eismaschine am Sonntag entgegen.

Das Ergebnis war allerdings umwerfend. Für mich, das intensivste Vanille-Eis, was ich je gegessen habe.

Vanille-Eis

Vanille-Eis
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Ingredients
  1. 3-4 frische und weiche Vanilleschoten
  2. 500 ml Sahne
  3. 300 ml Vollmilch
  4. 80 ml gelöster Zucker (Zucker 2: Wasser 1; Zitronensaft und Natron)
  5. 6 Eigelbe
  6. 30 g Rohrohzucker
  7. Prise Salz
Instructions
  1. Vanilleschoten auskratzen und die Schoten und das Mark in die Sahne rühren. Milch dazugeben und den gelösten Zucker unterrühren.
  2. Alles einmal aufkochen, in eine saubere Flasche füllen und mindesten 24 Stunden in den Kühlschrank stellen.
  3. Am nächste Tag (frühestens!) die Eigelbe mit dem Salz verrühren. Den Rohzucker dazugeben und verrühren.
  4. Im Wasserbad alles aufschlagen, bis die Masse angedickt ist. VORSICHT: Die Masse darf nicht viel über 80 Grad heiß werden, sonst gerinnt es.
  5. In der Zwischenzeit die Sahne-Vanille-Milch auf dieselbe Temperatur, wie die Eimasse erwärmen und langsam, aber kontinuierlich in die Eimasse im Wasserbad rühren.
  6. Alles so lange rühren, aufschlagen, bis die Masse angedickt ist. Das dauert mindestens 10-20 Minuten - lohnt sich aber wirklich.
  7. Alles wieder abkühlen lassen und über Nacht in den Kühlschrank stellen.
  8. Die Eismasse dann nach Anleitung in die Eismaschine geben und rühren / frieren lassen.
  9. Wenn es fest ist, entweder sofort essen oder in eine kalte Form in den Gefrierer geben.
Köstliche Welt https://koestlichewelt.de/
30. September 2015