Köstliches Kanadisches Karottenhühnchen á la Vera

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Es gibt so Gerichte, die bleiben mir ganz besonders in Erinnerung, weil zusätzlich zu dem tollen Essen noch irgendetwas anders Wunderbares in diesem Zusammenhang passierte. Dieses Karottenhühnchen ist so eines dieser Gerichte. Hier steigt ganz viel Familiengefühl mit viel Wärme und Geborgenheit  hoch – jedes Mal, wenn wir das Gericht machen. Vera, das ist die Schwester von Ralf, lebt mit Ihrer Familie in Kanada, genauer in Kingston, Ontario. Zur Taufe der Tochter flogen Ralf und ich das erste Mal zusammen nach Kanada. Der Flug dauerte lange und anschließend kam noch die lange Fahrt von Toronto nach Kingston. Müde und hungrig kamen wir an und durften den Familienzuwachs begrüßen.

An diesem Abend gab es dieses Hühnchen und nun habe ich jedes Mal, wenn wir das machen, das Bild vor Augen, wie es damals im alten Haus von Ralfs Schwester aussah, gerochen hat etc..

Noch während des Essens haben wir versucht, Vera das Rezept zu entlocken. Inzwischen haben wir es ein wenig auf deutsche Verhältnisse und Zutaten und unsere persönlichen Vorlieben angepasst. Der Grundgeschmack ist aber immer noch so wunderbar, wie in Kanada.

Für das Hühnchen nehme ich pro Person 1-2 Hühnerschenkel (je nach Größe und Hunger). Die Schenkel wasche ich und tupfe sie richtig trocken. Das überschüssige Fett schneide ich ab und salze die Schenkel ein wenig. Die Hühnerschenkel brate (ggf. nacheinander) ich in einem Bräter scharf in Butterschmalz an. Ich nehme sie aus der Pfanne und brate in Butterschmalz kurz gewürfelte Schalotten und Speck an.

Danach lege ich die Hühnerschenkel schön nebeneinander auf die Speck-Zwiebel-Masse und lösche alles mit Karottensaft ab. Der Karottensaft sollte die Schenkel fast bedecken. In den Saft gebe ich nun frische Kräuter – Rosmarin, Thymian und Oregano.

Karottenhühnchen im Bräter

Karottenhühnchen im Bräter

Der Karottensaft, den ich verwende, enthält etwas Honig. Wenn man Karottensaft ohne Honig verwendet, sollte man etwas Zucker, Honig o. ä. dazugeben. Das kann man dann z. B. beim Anbraten der Zwiebeln machen  und so die Zwiebeln karamellisieren.

Das alles lasse ich ca. 40-45 Minuten köcheln. Dabei sollte man aufpassen, dass die Flüssigkeit nicht zu sehr verkocht, denn sonst brennt es ziemlich schnell an (und wegen des Zuckers in der Sauce wird das ziemlich schnell ziemlich schwarz) und ich mag die Sauce sowieso am liebsten.

Wer dazu noch Gemüse haben möchte, solle dieses zu diesem Zeitpunkt zubereiten. Wir machen es uns immer leicht und dünsten nur ein paar Möhrchen dazu. Ansonsten gibt es für uns nicht Schöneres, als die Sauce mit Ebli oder Reis zu tränken. Den sollte man zu diesem Zeitpunkt auch bereits kochen.

Wenn die Hühnerschenkel gar sind, nehme ich sie aus der Sauce und wärme sie im Ofen. Die Sauce gieße ich durch ein Sieb, entfette sie und binde sie mit ein wenig Speisestärke (wenn das nötig ist). Nur kurz abschmecken und fertig ist sie.

Dann richte ich nur noch alles an und … wir sitzen in Gedanken wieder in Kingston am Tisch mit unseren 3 Kanadiern …

Karottenhühnchen

Karottenhühnchen

Kanadisches Karotten-Hühnchen á la Vera
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Ingredients
  1. Pro Person 1-2 Hühnerschenkel - je nach Größe und Hunger
  2. für 2 Personen mindestens 300 ml Karottensaft
  3. ggf. Honig
  4. 50 g Frühstücksspeck
  5. 1 Schalotte
  6. Butterschmalz
  7. Salz, Pfeffer
  8. Frische Kräuter: Rosmarin, Oregano, Thymian
  9. Speisestärke und etwas kaltes Wasser
Instructions
  1. Hühnerschenkel waschen und richtig trocken tupfen. Das überschüssige Fett abschneiden. Die Hühnerschenkel salzen und in Butterschmalz nacheinander anbraten (ggf. nacheinander). In einer Pfanne oder einem Bräter scharf in Butterschmalz anbraten.
  2. Aus der Pfanne nehmen und in Butterschmalz kurz die gewürfelte Schalotten und den gewürfelten Speck anbraten.
  3. Danach die Hühnerschenkel nebeneinander auf die Speck-Zwiebel-Masse legen und alles mit Karottensaft ablöschen. (Der Karottensaft, den wir verwenden, enthält etwas Honig. Wenn man Karottensaft ohne Honig verwendet, sollte man etwas Zucker, Honig o. ä. dazugeben. Da kann man dann z. B. beim Anbraten der Zwiebeln machen.)
  4. Alles ca. 40-45 Minuten köcheln lassen. Dabei aufpassen, dass die Flüssigkeit nicht zu sehr verkocht, denn sonst brennt es ziemlich schnell an.
  5. Wer dazu noch Gemüse haben möchte, solle dieses zu diesem Zeitpunkt zubereiten. Das gilt auch für Reis oder Ebli.
  6. Wenn die Hühnerschenkel gar sind, aus der Sauce nehmen und im Ofen warmstellen.
  7. Die Sauce durch ein Sieb gießen und das überschüssige Fett abgießen.
  8. Mit ein wenig Speisestärke (wenn das nötig ist) binden, aufkochen und abschmecken.
Notes
  1. Dazu schmeckt Ebli oder duftender Jasminreis und als Gemüse kleine Möhrchen
Köstliche Welt https://koestlichewelt.de/
19. September 2016