Jeder, der schon einmal eine Pizza auf dem Backblech gebacken hat, weiß, dass es kaum möglich, ist einen knusprigen Teig hinzubekommen. Da sich zwischen Pizzaboden und dem Backblech Feuchtigkeit staut, ist der Boden hell, labbrig und eher feucht.
Daher war ich sofort begeistert, als bei einem Teamteffen unsere damalige Abteilungsleiterin Pizza auf dem Pizzastein gebacken hat. Das war die erste hausgemachte Pizza, die wie beim Italiener schmeckte. Am nächsten Tag bestellte ich mir direkt einen Pizzastein im Internet und konnte in der Zwischenzeit auch unsere Gäste mit einer tollen Steinofenpizza begeistern.
Ein Pizzastein hat einige Vorteile. Einmal aufgeheizt, gibt er die Temperatur für lange Zeit gleichmäßig an Pizza, Brot und Flammkuchen ab und nimmt zudem einen Teil der Feuchtigkeit des Teiges auf, was zu einem knusprigem Boden führt.
Durch die gleichmäßige Wärmeabgabe wird die Pizza auf dem heißen Stein besser durchgebacken.
Das Resultat sind knusprige Pizzaböden und eine leckere Brote mit toller Kruste. Zudem wird der Belag durch die verkürzten Backzeiten geschont und entfaltet dadurch den vollen Geschmack.
Wie funktioniert das Backen auf dem Pizzastein?
Der Pizzastein wird in den Backofen auf den mittleren Rost gelegt und auf die höchstmögliche Temperatur vorgeheizt. Es dauert ca. 30-45 Minuten (je nach Dicke des Steins), bis der Stein seine volle Temperatur erreicht hat.
Ist die gewünschte Temperatur erreicht, gibt man die Pizza mit Hilfe einer bemehlten Pizzaschaufel direkt auf den heißen Stein.
Beim Belegen sollte man zwei bis drei Zentimeter Abstand zwischen dem Rand, der Soße und dem Käse lassen, damit beim Erhitzen keine Flüssigkeit auf den Stein läuft. Sollte doch mal Soße auf den Stein gelangen, hinterlässt das zwar dunkle Flecken auf dem Stein, ist aber abgesehen von der Optik kein Problem.
Welchen Stein auswählen?
Da es Pizzasteine in unterschiedlichsten Formen und Größen gibt, sollte man vorher seinen Ofen ausmessen, ob der Stein auch reinpasst. Für den klassischen Backofen gibt es rechteckige Steine, die etwas schmaler als ein Backblech sind, da sie sich bei Hitze ausdehnen. Runde Pizzasteine bieten sich z.B. bei der Verwendung in einem Kugelgrill an.
Da Backsteine extremen Temperaturen ausgesetzt sind sollten sie aus Schamotte (doppelt gebrannter Ton) oder Cordierit sein. Andere Steine könnten bei den hohen Temperaturen Risse bekommen. Cordierit lässt sich leichter reinigen, da es keine offenporige Oberfläche und somit nicht so schnell fleckig wird. Schamotte punktet aber bei der Lebensmittelechtheit, da es sich um einen natürlichen Werkstoff handelt, deshalb ist unser Stein auch aus Schamotte.
Bei der Dicke des Steines gilt die Grundregel: Je dicker der Pizzastein, desto länger können diese die Hitze speichern. Die Dicke gängiger Modelle liegt bei rund 1,5 – 4cm. Möchte man mehrere Pizzen hintereinander backen, dann macht es Sinn einem dickeren Stein zur kaufen.
Ich habe mich persönlich für einen 4 cm Schamotte-Stein im Set mit einer Holzschaufel der Österreichischen Firma Pimotti entschieden. Die Steine der Firma Pimotti werden auch in professionelle Pizzaöfen verbaut. Das Set kann man direkt bei Amazon bestellen. Ich habe mich für ein 2. Wahl Set bei E-Bay entschieden. Die zweite Wahl bezieht sich auf Verfärbungen auf dem Stein, die ich auf meinem Stein nicht feststellen konnte. Die Kosten lagen bei ca. 30€ inclusive Porto.
Man sollte sich auch keine Angst vor hohen Stromkosten machen, denn für ein paar Pizzen ist ihr Ofen gerade mal 1 Stunde im Betrieb. Der Betrieb eines Backofens (Leistungsaufnahme 3000 Watt) kostet ca. 60 Cent pro Stunde.
Insgesamt ist der Pizzastein eine tolle Bereicherung in unserer Küche und regelmäßig im Einsatz.
Und nachfolgend noch ein Rezept für einen richtig guten Pizzateig. Belegen kann man den mit den Zutaten, die man haben möchte. Hier ist der Kreativität keine Grenze gesetzt.
- 100 g Hartweizengriess (oder griffiges Weizenmehl)
- 200 g feines Weizenmehl (z.B. italienisches 00-Mehl)
- 175 ml Wasser
- 1/8 Würfel frische Hefe
- 2 EL hochwertiges Olivenöl
- 1 TL Zucker
- 1 TL Salz
- Die Hefe in das Wasser bröseln und den Zucker darunter rühren, bis beides aufgelöst ist.
- In eine Küchenmaschine ca. 70% des Mehles, das Olivenöl, das Salz sowie das Hefewasser geben und ca. 15 Minuten kneten lassen.
- Teig für ca. 25 Minuten ruhen lassen und anschließend unter Rühren nach und nach das restliche Mehl untermengen.
- Der Teig ist perfekt wenn er sich von Schüsselboden abzulösen beginnt.
- Den Teig in eine ausreichend große Schüssel (da der Teig noch aufgeht) verschlossen für 24 Stunden in den Kühlschrank stellen.
- Am nächsten Tag nimmt man vorsichtig den Teig aus der Schüssel auf einen gut bemehlten Untergrund und teilt in in drei gleichgroße Teile.
- Den Teig zu eine Kugel formen und mit den Handballen von innen nach außen platt drücken und immer wieder wenden und bemehlen.
- Dabei ist darauf zu achten, dass sich eine runde Teigplatte bildet, die am äußeren Rand ein wenig dicker ist.
- Die Backzeit hängt vom Belag und der Hitze des Ofens ab.