Schokoladen-Kirsch-Torte für Schokoholics

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Die Monate Mai, Juni und Juli sind bei uns die Monate mit den meisten Geburtstagen. Irgendwie haben fast alle Freunde, Nachbarn, Kollegen und natürlich auch wir und Teile der Familie in dieser Zeit Geburtstag. Das führt zu argen Terminschwierigkeiten und manchmal gratuliert man sich auch zu dritt. Gerade vor ein paar Tagen gab es wieder eine Party und es wird gebacken und gekocht, was Ofen und Herd hergeben. Neben den Ziegenkäse-Törtchen, die es öfters gibt, bekommt unsere Freundin in diesem Jahr eine Torte. Ich habe zu meinem Geburtstag (auch im Juni 🙂 ) eine Schokoladengießform (Doppelform) bekommen – in Form eines High Heel. Und so sollte auf die Torte einer drauf… vielleicht auch 2. Die Torte besteht aus einem Schokoladenbiskuit mit Füllung und dunkler Ganache. Dazwischen gibt’s Kirschwasser, Kirschen und  Ganache mit Sahne aufgeschlagen – so ähnlich, wie eine Schwarzwälder Kirschtorte, nur mit etwas weniger Kirschwasser und etwas mehr Schokolade. Mehr Schoki geht dann nicht.

Da das wichtigste Teil für uns diesmal die Schuhe aus Schokolade waren, werde ich etwas weniger von der Torte erzählen und beim nächsten Mal erklären, wie man und was man mit Ganache machen kann.

Schon am Wochenende vor der Party haben wir begonnen, die Schuhe zu gießen. Einmal aus weißer Schokolade und als der fest war, gab es dann noch einen Versuch mit rosa Schokolade. Ja, rosa. Fand ich auch ein wenig spooky, aber es nichts anderes, als mit Lebensmittelfarbpulver gefärbte weiße Schokolade, die man so und in anderen Farben kaufen kann. Als wir damit begonnen haben, dachten wir im ersten Moment auch nicht daran, dass es beim ersten Mal so gut klappt und haben „nur“ Fotos mit dem Handy gemacht.

Das Wichtigste bei allen Tätigkeiten, die wir mit der Schokolade gemacht haben, egal, ob auf dem Kuchen oder bei den Schuhen, ist, dass die Schokolade im Wasserbad bei geringer Hitze geschmolzen wird und niemals nicht nein …  heißer wird als ca. 38 Grad. Das dauert dann zwar länger, aber ansonsten verliert sie ihren Glanz, wenn sie wieder kalt ist und ggf. wird sie auch bröckelig (wenn man sie einfach mal auf dem Herd vergisst …).

Die benötigte Schokolade, das ist recht wenig, im Wasserbad langsam schmelzen, dabei immer rühren. Es reicht, wenn die Wassertemperatur des Wasserbades bei etwas über 40 Grad liegt, damit die Schokolade schmilzt. Ich habe dauernd die Temperatur der Schokolade gemessen, damit sie bloß nicht zu sehr und zu schnell ansteigt. Das geht nämlich ziemlich fix und dann muss die Schoki aber ganz schnell aus dem Wasserbad raus, sonst ist sie nicht mehr so schön verwendbar. Wenn die Schokolade flüssig ist, sie einmal abkühlen lassen auf ca. 28 Grad und dann vorsichtig noch einmal etwas erwärmen.

Die Schokolade selber kann man am besten verarbeiten, wenn sie ca. 32-34 Grad (Babybrei-Temperatur) hat. Sonst ist sie zu flüssig, d. h. sie fließt zu schnell und die Hülle, die man gießen will, wird zu dünn. Damit das Ganze dann doch stabil wird, muss man dann mehr Schichten gießen. Der Glanz ist trotzdem manchmal weg.

Schokoladenschuhe

Schokoladenschuhe

Die Schokolade habe ich in die Form gegeben und diese so lange geschwenkt, bis alles bedeckt war. Der Rest kam zurück in den Topf. Das habe ich dann 2 Mal wiederholt. Schokoladenform dann mit der Öffnung nach oben an einem kalten Ort aushärten lassen. Erst dann aus der Form nehmen – hier sind übrigens Einweg-Handschuhe Gold wert, denn sonst hat man Fingerabdrücke aus der glänzenden Schokoladenform.

Schokoladenschuhe

Schokoladenschuhe

Die fertige Schuhe habe ich an der einen oder anderen Stelle noch etwas versäubert und alles wieder kühl gestellt.

2 Tage vor der Party habe ich dann den Schokoladenbiskuit gebacken. Unterscheidet sich vom normalen Biskuitteig nur dadurch, dass man guten Backkakao dazugibt. Ansonsten kommen die viele Eigelb hinein…

Der wurde nach Stürzen und Auskühlen über Nacht in 3 Scheiben geschnitten. Auf die erste Lage kam eine dicke Runde Kirschwasser. Auch, wenn wir jedes Mal eine gefühlte Flasche darauf vergießen, daran darf man echt nicht sparen. Und wenn man es mal runterrechnet auf das einzelne Stück, dann ist das sehr wenig.

Auf die Lage kam dann mit Kirschwasser angerührte, selbstgemachte Kirschmarmelade. Das Ganze kam zum Kühlen in den Kühlschrank. In der Zwischenzeit habe ich die Ganache angerührt. Gute dunkle Schokolade geraspelt, Sahne aufgekocht und über die Schokoladenraspel gegossen, bis die sich aufgelöst haben. Dann gut durchrühren und auch kalt stellen.

Zur weiteren Verwendung habe ich 1/3 der Ganache mit Schlagsahne aufgeschlagen und damit die 1. Kuchenlage bestrichen, die 2. Lage Biskuit darauf gelegt, mit Kirschwasser getränkt und auch dort Schokoladensahne verstrichen und die 3. Lage darüber gelegt. Die Torte kam dann erst mal in den Kühlschrank zum stabilisieren und auskühlen.

In der nächsten Runde habe ich die restliche Ganache genommen, nur ein wenig Sahne dazugegeben, damit die Masse verstreichbar ist und in der Küchenmaschine aufgeschlagen, bis sie sich verstreichen ließ. Damit habe ich die Torte komplett eingehüllt (und da ich das das erste Mal gemacht habe, sehr viel gelernt…) und beim nächsten Mal wird sie auch oben gerade 🙂

Die Torte kam wieder in den Kühlschrank und bekam ein paar Stunden vor dem Losgehen zur Party noch einen Schokoguss und natürlich als Deko die Schuhe obenauf.

Glücklicherweise haben wir sie durch heftigstes Gewitter heil und vor allem trocken zum Buffet bekommen. 

Schokoladen-Kirsch-Torte für Schokoholics
24 cm Form
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Für den Biskuit
  1. 6 Bio-Eier (Größe M, Raumtemperatur)
  2. 150 g feiner Zucker (aufgeteilt in 100 / 50 g)
  3. eine Prise Salz
  4. 170 g Mehl
  5. 15 g Speisestärke
  6. 3 EL dunkler Backkakao (KEIN Nesquick!!)
  7. 2 TL Backpulver
Für die Ganache
  1. 500 g gute dunkle Schokolade
  2. 500 ml Sahne
  3. 400 ml Sahne
Restliche Füllung / Deko der Torte
  1. 1 Glas Kirschmarmelade
  2. viiiiel Kirschwasser
  3. Dunkle Schokolade für den Guss
Für die Schuhe
  1. 100 g Schokoladentropfen zum Schmelzen (z. B. von Birkmann)
  2. 100 g rosa Schokoladentropfen zum Schmelzen (z. B. von Birkmann)
  3. Doppelform
  4. Ausstecher
Instructions
  1. Für den Biskuit-Teig den Ofen auf 180 Grad Ober- / Unterhitze (kein Umluft!) vorheizen. In die Backform unten Backpapier hineingeben, dann den Boden einspannen. So läuft der Teig nicht heraus. Die Seiten der Form nicht einfetten, sonst "klettert" der Boden nicht hoch genug.
  2. Mehl, Speisestärke, Backpulver und Kakao gut durchsieben; ggf. sogar mehrfach.
  3. Die Eier trennen. Das Eiweiß mit Salz (bitte nicht nur einen Hauch) kräftig aufschlagen und nach ca. 1-2 Minuten langsam in die festwerdende Masse, den 100 g Zucker einrieseln lassen. So lange schlagen, bis das Eiweiß richtig steif ist.
  4. Eigelb mit dem restlichen Zucker mindestens 5 Minuten gut aufschlagen, bis es hell und cremig ist.
  5. Den Eischnee sehr vorsichtig unter die Masse heben und dann nach und nach langsam und mit viel Liebe die Mehlmasse unterheben (nicht rühren).
  6. Alles in die Form geben und sofort 20-25 Minuten backen. Wenn der teig fertig ist (Stäbchenprobe), herausnehmen und sofort umdrehen, damit die Oberfläche unten liegt und auch platt wird.
  7. Vollständig auskühlen lassen.
  8. Für die Schokoladenschuhe (oder was Ihr auch immer sonst gießen wollt), die Schokolade im Wasserbad langsam schmelzen, dabei immer rühren. Es reicht, wenn die Wassertemperatur des Wasserbades bei etwas über 40 Grad liegt, damit die Schokolade schmilzt. Wenn die Schokolade flüssig ist, sie einmal abkühlen lassen auf ca. 28 Grad und dann vorsichtig noch einmal etwas erwärmen auf ca. 32-34 Grad. Die Form in 2 Durchgängen ausgießen und kalt stellen. Die nächste Schokoladenschicht immer erst einfüllen, wenn die erste richtig ausgehärtet ist (dauert mind. 2 Stunden). Dann Schokolade wieder erwärmen, etwas abkühlen lassen, wieder erwärmen und wieder gießen. Je nach Dicke, die Ihr erreichen wollte, reichen 2-3 Gießvorgänge.
  9. Wenn Ihr noch kleinere Dekoteile benötigt, einfach auf einen gerade Fläche etwas Schokolade geben, glatt streichen und erkalten lassen. Dann ausstechen. Dekoteil mit etwas flüssiger Schokolade (als Kleber) aufbringen.
  10. Für die Ganache und die Basis der Schokoladensahne die Schokolade fein raspeln.
  11. Die Sahne aufkochen (vorsichtig, das geht sehr schnell). Die kochende Sahne über die Schokoraspel gießen, etwas "ziehen" lassen und dann kräftig durchrühren, bis keine Klümpchen mehr da sind.
  12. Die Schokoladenmasse kalt stellen (hält im Kühlschrank mehrere Tage).
  13. Ca. 10 Stunden (Minimum) bevor die Torte serviert werden soll, sollte sie zusammengestellt werden. Man kann sie auch am Vortag fast fertig machen.
  14. Biskuit in 3 Scheiben schneiden.
  15. Die erste Lage mit viel Kirschwasser tränken. Dann mit Kirschwasser die Marmelade anrühren und darauf verteilen.
  16. ca. 1/3 der Ganache mit 300 ml Sahne gut aufschlagen und die Hälfte darauf verteilen. 2. Lage Biskuit darauf geben und ebenfalls mit Kirschwasser tränken. Die restliche Sahne darauf verteilen und die letzte Teigplatte aufsetzen. Alles mindestens 4 Stunden kalt stellen.
  17. Die restliche Ganache mit der verbliebenen Sahne aufschlagen (ggf. etwas mehr Sahne hinzufügen, wenn es zu fest sein sollte) und die ganze Torte damit verblenden. Wieder mindesten 4-5 Stunden kalt stellen.
  18. Schokolade für den Guss langsam schmelzen. Hier gelten dieselben Regeln, wie bei der Form.
  19. Flüssige Schokolade über die Torte gießen
  20. Achtung: da die Torte kalt ist, erstarrt die Schokolade sehr schnell. Ihr müsst also zügig arbeiten.
  21. Torte anschließen kalt stellen.
  22. Die Schokoladenelemente mit etwas flüssiger Schokolade auf der festen Oberfläche "ankleben".
Notes
  1. Tür des Backofens während des Backens nicht öffnen!
  2. Die Schokolade selber kann man am besten verarbeiten, wenn sie ca. 32-34 Grad (Babybrei-Temperatur) hat.
  3. Ganache (-Basis), den Biskuit und die Gießform kann man einige Tage vor der Zusammenstellung der Torte an sich bereits anfertigen und kühl lagern.
  4. Wenn man kein Alkohol haben möchte, dann kann man ihn auch einfach weglassen. Die Torte schmeckt trotzdem.
Köstliche Welt https://koestlichewelt.de/
17. Juli 2016