Wenn man an schwäbische Küche denkt, dann denkt man automatisch an Sachen, wie Maultaschen, schwäbischer Kartoffelsalat, Braten, Schupfnudeln und Spätzle – am liebsten mit Soße. Und weil für uns (Ralf hat da ja schließlich eine Ehre als Schwabe zu verteidigen) Spätzle niemals aus der Tüte kommen, hier das Rezept für selbstgemachte Spätzle nach Rezept seiner Mutter. Die Zeit der Wildgerichte steht ja schließlich schon wieder vor der Tür (ok, dem Wetter nach zu urteilen, könnte man eigentlich auch sofort mit dem Kochen loslegen 🙂 ). Aber davon auch mal abgesehen – Spätzle gehen eigentlich immer. Die letzte Portion davon bei Ralfs Mutter gab es bei 38 Grad im Schatten!
Das Rezept stammt aus einem kleinen Heftchen, was Ralf, als er zum Studium nach Stuttgart zog, von seiner Mutter bekommen hat. Alle Rezepte von der Mutter auf Schreibmaschine liebevoll zusammengeschrieben und für mich immer noch die beste Zusammenstellung der schwäbischen Basics. Ja, und leider sieht das Heftchen auch inzwischen so aus. Ok, es ist ja auch inzwischen ca. 28 Jahre alt.
Viele trauen sich an Spätzle nicht heran – oftmals, weil nicht klar ist, welche Konsistenz der Teig haben muss und nach den ersten Versuchen immer noch Klumpen herausgekommen sind. Deshalb hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung inkl. eines kleinen Videos, um Euch zu zeigen, wie der Teig aussehen muss und als Anhang noch das Rezept.
Außer den Zutaten für die Spätzle selber, braucht man entweder ein Spätzlebrett (zum ins Wasser schaben) oder eine Spätzlereibe (zum ins Wasser reiben) oder eine Spätzlepresse (zum ins Wasser hineinpressen). Ich habe mit allen 3 Varianten schon gearbeitet. Das geschmackliche Ergebnis hängt primär vom Teig und den Zutaten ab. Der Rest, also die Optik, ist nach meiner Meinung eher eine philosophische Frage – und ich werde den Teufel tun, als Kölner dazu Stellung zu nehmen. In unserer Anleitung haben wir eine Spätzlepresse verwendet. Das geht schnell und einfach.
Für richtig gute selbstgemachte Spätzle sollte man immer Spätzlemehl verwenden. Nein, das ist kein Marketing-Gag der Industrie, sondern ein besonderes Mehl, damit der Teig so wird, wie er soll. Es besteht aus Weizen oder Dinkel und ist besonders griffig, weil gröber. Teilweise ist Grieß daruntergemischt. Dadurch verbinden sich das Mehl und die Eier sehr gut miteinander und die Stärke wird beim Kochen nicht „herausgeschwemmt“.
Nach der Zubereitung des Teigs (Anleitung und Rezept am Ende des Beitrages), diesen zum Quellen mindeste eine Stunde stehen lassen. Nur so, hat man bei der Zubereitung die richtige Konsistenz der Spätzle. So sollte die Konsistenz des Teiges sein. Man sieht, dass man nur mit Kraft rühren kann und die Konsistenz einem Kaugummi ähnelt.
Einen großen Topf mit gesalztem Wasser zum Kochen bringen, den Teig portionsweise in die Spätzlepresse geben und in das kochende Wasser hineinpressen. Zuhause machen wir das meistens klassisch mit Brett und Schaber und nicht mit der Presse.
Einmal kurz aufkochen.
Entweder sofort servieren oder mit einem Schöpflöffel im kalten Wasser abspülen und in eine Schale geben. Wenn das restliche Essen fertig gekocht ist, die Butter bräunen und die Spätzle kurz darin schwenken.
- 2 Bio-Eier Größe M
- dieselbe Menge Wasser
- 250 g Spätzlemehl
- Salz
- Muskat
- Zum Abschrecken: Schale mit eiskaltem Wasser
- Zum Servieren: Butter
- Eier mit den Zutaten zu einem festen Teig verrühren.
- Den Teig mindestens 1 Stunde stehen lassen, damit das Mehl quellen kann.
- Einen großen Topf mit gesalztem Wasser zum Kochen bringen.
- Den Teig portionsweise in die Spätzlepresse geben und in das kochende Wasser hineinpressen.
- Einmal kurz aufkochen.
- Mit einem Schöpflöffel im kalten Wasser abspülen und in eine Schale geben.
- Den restlichen Teig verbrauchen.
- Wenn das restliche Essen fertig gekocht ist, die Butter bräunen und die Spätzle kurz darin schwenken.
- Achtung: Die Spätzle kann man aus der Presse in einem Schwung in das kochende Wasser geben. Dann hat man ca. 2 m lange Spätzle und das will kein Mensch. Den Teig also zügig, aber mit Unterbrechungen in das Wasser geben.
- Man kann auch in Butter gebräunte Semmelbrösel darüber geben.