Unser Lieblingsgericht: Pasta mit Sauce Bolognese … oder kein Urlaub ohne Bolo

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Es gibt Sachen, ohne die geht es nicht. Auf keinen Fall und niemals … So ist das bei uns mit Bolognese – ok, eigentlich heißt es ja Pasta al Ragú Bolognese, aber das wollen wir heute mal nicht so genau nehmen 🙂 . Am liebsten futtern wir unsere Bolognese mit Nudeln, an denen die Sauce auch so richtig schön hängen bleibt – also sind Spaghetti raus – das machen anscheinend sowieso nur wir Deutschen. Die Italiener lachen da nur drüber und nehmen Nudeln, wo viel Sauce kleben bleibt.

Uns begleitet unser Lieblingsgericht allerdings auch wirklich überall hin. Als wir vor 3 Jahren in Portugal waren und abends nicht immer Lust hatten, zum Essen zu gehen, war ja ziemlich klar, was wir kochen, nachdem wir den ganzen Tag die Küste der Algarve lang gekraxelt sind und müde waren – ein schönes und leckeres Ragú Bolognese. Im Nachgang haben wir dann mal überlegt, wo auf der Welt wir dieses Gericht bei unseren Reisen (auch früher, als wir uns noch nicht kannten) schon überall gekocht oder gegessen haben. Da kam eine wirklich beeindruckende Liste zusammen. Gekocht haben wir, bzw. je einer von uns, diese wunderbare Sauce schon u.a. in Hawaii, Curacao, West Australien (mit Blick auf das Ningaloo Reef), auf Pulau Perhentian Kecil in Malaysia, in Toronto (Kanada), Austin (Texas), Vancouver (auch Kanada), Kreta (Griechenland), in Dänemark, in Frankreich, bei Gasteltern in London und früher in Holland beim Zelten, in Carvoeiro an der Algarve und zuletzt an Silvester in Malaga – einen besseren Einstieg in ein neues Jahr kann man ja auch wirklich nicht haben.

Sogar in Botswana im Tuli-Block morgens zum Frühstück bzw. Brunch gab es Bolognese-Sauce auf Kartoffeln überbacken – was ein Traum. Wahrscheinlich auch an noch weiteren Stellen, an die wir uns gar nicht mehr erinnern. Meistens haben wir davon nicht mal ein Foto gemacht, weil es so selbstverständlich war, dass wir es kochen bzw. essen. Und wenn wir ein Foto haben, dann eher nur einen Schnappschuss mit dem Handy.

Unser Lieblingsgericht: Pasta mit Sauce Bolognese … oder kein Urlaub ohne Bolo

Natürlich gibt es unser Lieblingsgericht regelmäßig auch Zuhause in Hamburg. Dort kochen wir dann wirklich meist große Pötte voll und frieren etwas ein, damit wir eine Not-Ration haben, wenn wir hungrig nach Hause kommen. Irgendwie gehen die Not-Rationen aber auch immer so schnell weg…

Zudem haben wir festgestellt, dass auch wirklich fast jeder Nudeln mit Ragú Bolognese mag. Das mag bei unserem Freundeskreis daran liegen, dass wir alle gerne gut essen, aber auch daran, dass eine gute Bolognese auch wirklich alle Geschmacksrichtungen abbildet – und jaaa, auch Umami.

Da es nicht DAS Bolognese-Rezept gibt, und jeder es ein wenig anders macht und jede Mamma in Bella Italia ihr eigenes Rezept hat, schmeckt es natürlich auch auf der ganzen Welt etwas anders. Das beginnt beim Fleisch und hört bei Tomatenmark auf. Das beste Ragú Bolognese ist die mit Tomatenmark von wirklich richtig reifen Tomaten (und die gibt es wirklich nur in Italien und aus italienischen Tomaten). Und nach Aussage aller Köche und Köchinnen, die wir in Bologna gefragt haben, kommen auf keinen Fall frische Tomaten dort hinein.

In Malaysia war es damals eine echte Herausforderung, irgendwelche „Originalzutaten“ zu bekommen. Der Parmesan fiel sogar komplett aus. Pulau Perhentian Kecil vor der malayischen Ostküste ist eine Mini-Insel – damals (1997) ohne fließend Wasser und Strom, aber wir hatten Spaß und nach 4 Monaten Rucksacktour durch Südostasien war es echt mal was anderes, auf einem normalen Küchenfeuer eine leckere Bolognese zu machen. Am Ende saßen ca. 20 Backpacker aus aller Herren Länder gemeinsam am Feuer und mampften einträchtig Bolognese mit der – an diesem Tag sehr entspannten – Küchencrew.

Anfang Oktober waren wir dann auch endlich mal in Bologna – unter anderem auch auf der Suche nach den letzten Tipps und Tricks für das beste Ragú Bolognese. Bologna ist übrigens eine tolle und sehr leckere Stadt. In Kürze machen wir dazu auch einen kulinarischen Reiseführer. aber hier schon mal ein paar Eindrücke.

Netterweise durfte ich mir ein sehr altes Rezept abfotografieren und wir haben auch mit einigen Menschen darüber gefachsimpelt, wie es denn am besten schmeckt. In Bologna bekommt man Pasta al Ragú Bolognese an jeder Ecke – und wenn nicht, dann mindestens aber Lasagne. Die hat natürlich auch das beste Ragú zwischen den Nudellagen.

Lasagne in Bologna

Hier in Hamburg, wo wir ja alles kaufen können, was man für das beste Ragú Bolognese benötigt, haben wir das nachfolgende Rezept für uns als „unseren Liebling“ gekürt. Wer das Originalrezept nachlesen möchte – das hat die Accademia Italiana della Cucina veröffentlicht.

Viel Spaß beim Nachkochen und vielleicht verratet Ihr uns noch, wo Ihr überall schon Bolognese gegessen habt.

Unser Lieblingsgericht: Pasta mit Sauce Bolognese … oder kein Urlaub ohne Bolo

Unser Lieblingsgericht: Pasta mit Sauce Bolognese ... oder kein Urlaub ohne Bolo
Für ca. 10 Portionen (je nach Hunger)
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Ingredients
  1. 1 kg mageres Gehacktes vom Rind
  2. 1 kg Gehacktes vom Schwein, z. B. Nacken (beide Sorten Gehacktes voneinander getrennt kaufen bzw. machen, da es nacheinander angebraten wird)
  3. 4 Möhren
  4. 2 Stangen Staudensellerie
  5. 3 große rote Zwiebeln
  6. Salz
  7. Pfeffer
  8. Prise Zucker
  9. 1 große Dose (400 g) Tomatenmark (am besten von italienischen Tomaten)
  10. Etwas Wasser
  11. 200 Pancetta (Speck)
  12. 1 kleines Glas Rotwein (machen Italiener meistens nicht, wir schon)
  13. 1 Tasse Milch
  14. Butterschmalz zum Anbraten des Fleischs
Instructions
  1. Möhren, Sellerie und Zwiebeln in kleine Würfel schneiden und beiseite stellen.
  2. Den Pancetta in feine Streifen / Stückchen schneiden und anbraten. In diesem Fett wird später das Gemüse angebraten.
  3. Nacheinander in kleinen Portionen das Schweinegehackte anbraten, etwas salzen und beiseite stellen. Danach das Rindergehackte ebenfalls in kleinen Portionen anbraten, auch salzen und zum Schweinegehackten geben.
  4. In einem sehr großen Topf das Gemüse in Fett des Pancetta anbraten, etwas Zucker und Salz dazugeben und etwas andünsten. Das Tomatenmark mit etwas Wasser aufrühren und dazugeben und auch etwas mitköcheln. Dann das Gehackte und den Pancetta dazugeben und alles gut verrühren.
  5. Zum Schluss noch Rotwein und Milch dazugeben und verrühren.
  6. Nun alles mindestens 6 Stunden lang köcheln und regelmäßig durchrühren.
  7. Zum Schluss abschmecken. Wir haben nur wenig Salz und Pfeffer benötigt - eigentlich fast keinen, da alles so intensiv schmeckt, dass man nur sehr kleine Prisen benötigt.
  8. Dazu solltet Ihr Nudeln verwenden, die viel Sauce aufnehmen können, also KEINE Spaghetti 🙂
  9. Und natürlich kommt über alles eine großzügige Menge frisch geriebener Parmesan.
  10. Mamma Mia!
Notes
  1. Wusstet Ihr, dass das Original-Rezept des Ragú Bolognese Classico bei der Accademia Italiana della Cucina online verfügbar ist?
  2. Wenn von der Sauce etwas übrig bleibt, dann kann man damit übrigens die allerbeste Lasagne aller Zeiten backen.
Köstliche Welt https://koestlichewelt.de/
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25. November 2018